Richtig Stoßlüften: Darauf sollte man achten
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- 09 Feb, 2022
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Durch Stoßlüften transportieren wir verbrauchte Luft aus unseren Räumlichkeiten ins Freie. Gleichzeitig gelangt frische Luft in den Wohnraum. Beim Stoßlüften gilt es darauf zu achten, die Fenster weit zu öffnen. Und zwar für mehrere Minuten. Hält man sich nicht an diese Grundregel, sind schlechte Luft in Innenräumen und verschwendete Heizenergie die Folge. Außerdem bildet sich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, aus der wiederum Schimmelbildung entstehen kann.
Wie lüfte ich richtig?
Dabei ist richtig Lüften weniger problematisch, als viele denken. Wie oft sollten Sie also Stoßlüften? Antwort: Öffnen Sie drei- bis viermal pro Tag die Fenster gänzlich. Dadurch ist ein bestmöglicher Luftaustausch gewährleistet. Und wie lange sollten Sie lüften? Das erfahren Sie in unserer Übersicht weiter unten.
Wer einen extra schnellen Luftaustausch wünscht, sollte querlüften. Für das Querlüften öffnen Sie Türen oder Fenster, die sich gegenüberliegen. Durch den entstehenden Durchzug gelingt ein schneller Austausch von verbrauchter gegen Frischluft. Und wie ist das mit der Wärme? Beim Querlüften bzw. Stoßlüften Heizung an oder aus? Antwort: Während des Lüftens schalten Sie in der kühlen Jahreszeit am besten sämtliche Thermostate herunter. Ansonsten droht eine Verschwendung wertvoller Heizenergie.
Stoßlüften oder Kippen?
Stoßlüften ist am wirkungsvollsten, um den Wohnraum mit frischer Luft zu füllen. Vor allem dann, wenn sich die Fenster auf gegenüberliegenden Seiten befinden. Sind die Fenster gleichzeitig geöffnet, sorgt dies für einen schönen Durchzug im Haus oder in der Wohnung. Beim einfachen Lüften, wo oftmals nur ein Fenster gekippt wird, entsteht ein geringerer Luftaustausch. Effizientes Lüften ist mit Kippen von Fenstern nicht möglich, auch wenn diese eine längere Zeit geöffnet sind.
Achten Sie jedoch beim Stoßlüften bwz. Querlüften darauf, dass kein ständiger Durchzug im Wohnbereich vorherrscht. Probleme mit den Schleimhäuten oder ein versteifter Nacken können die Folge sein. Ist nur ein Fenster zum Stoßlüften verfügbar, ist es ratsam, die Dauer des Stoßlüftens zu verlängern. Eine gute alternative Lösung sind Luft zirkulierende Ventilatoren. Falls der Raum über gar kein Fenster verfügt bietet sich zudem eine dezentrale Wohnraumlüftung für den Luftaustausch an.
Eine dezentrale Lüftungsanlage sorgt für optimalen Luftaustausch.
Dauerhaftes Kippen von Fenstern bewirkt nur einen minimalen Luftaustausch. Aus Heizkörpern aufsteigende warme Luft ist unwiederbringlich verloren. Folglich kühlt der Wohnraum aus. Oberhalb der Fenster entstehen kalte Stellen. Hier kondensiert die Luftfeuchtigkeit. Es kann Schimmel entstehen.
Fazit: Stoßlüften ist effizienter als Dauerlüften durch Kippen eines oder mehrerer Fenster, da beim Kippen die Luft nicht genügend zirkuliert und unnötig Energie verloren geht.
Wie oft sollte man stoßlüften?
Um Schäden durch sich bildende Feuchte zu verhindern, raten wir zu einem Stoßlüften von drei bis viermal täglich. Ein gesundes Raumklima lässt sich durch ein Stoß- oder Querlüften im Abstand von zwei Stunden erzielen.
Wenn Menschen ausatmen, erhöht sich der Kohlendioxid-Anteil der Luft sehr schnell. Durch die verbrauchte Luft fühlen wir uns unwohl. Manche reagieren darauf mit Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit. Aber auch Schadstoffe, wie wir sie beispielsweise in diversen Möbelstücken oder Teppichen finden, dünsten im Laufe der Zeit aus und vergiften das Raumklima. Ein weiterer Grund für ein regelmäßiges Lüften von Zimmern, in denen wir uns aufhalten. Sie erfahren mehr dazu in unserem Beitrag zum Thema Sick-Building-Syndrom.
Je nach Jahreszeit und Witterung empfiehlt sich eine Dauer des Lüftens von fünf Minuten bis zu einer halben Stunde. Hier eine Übersicht, wie lange man stoßlüften sollte:
Monat | Wie lange stoßlüften (in Minuten) |
Dezember, Januar, Februar | 5 |
März, November | 10 |
April, September | 15 |
Mai, Oktober | 20 |
Juni, Juli, August | 30 |
Richtig Stoßlüften im Winter
Im Winter genügt ein kurzes Stoßlüften, wobei man die Heizung zuvor ausschalten sollte. Halten Sie bestenfalls beim Lüften im Winter sämtliche Innentüren geschlossen. Damit lässt sich ein Entweichen von Warmluft in unbeheizten Räumen vermeiden. Tipp: Stellen Sie auch beim Verlassen der Wohnung die Heizung niemals gänzlich aus! Dies kann ein Abkühlen des Wohnbereichs unterhalb einer Temperatur von 16 Grad Celsius zur Folge haben. Die ausgekühlte Wohnung dann wieder aufzuheizen verbraucht viel Energie.
Sammelt sich an den kalten Fensterscheiben Kondenswasser an, gilt es, dieses sofort zu beseitigen. Einerseits vermeiden Sie damit die Bildung von Schimmel, andererseits weist dies auf falsches Heizen und Lüften hin. Entweder haben Sie zu wenig gelüftet oder die Luft im Wohnraum befindet sich unterhalb der Wohlfühltemperatur. Hilfreich sind Hygrometer, mit deren Hilfe sich die Luftfeuchtigkeit überprüfen lässt. Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen liegt bei etwa 40-60 %.
Mit Hygrometern lässt sich die Luftfeuchtigkeit überprüfen.
Corona und Lüften von Räumen
Lüften nimmt insbesondere bei der Übertragung des Corona-Virus eine maßgebliche Rolle ein. In geschlossenen Räumlichkeiten verteilen sich Aerosole recht schnell und diese winzigen Schwebeteilchen gelten als denkbarer Übertragungsweg für das Coronavirus SARS-CoV-2. Halten sich mehrere Menschen in kleinen, nicht oder schlecht belüfteten Räumen auf, erhöht sich das Risiko einer Ansteckung mit Covid-19.
Aerosole in der Luft sind für die Übertragung des Coronavirus mitverantwortlich.
Um dieses Risiko zu minimieren, raten wir zur Nutzung spezieller Lüftungstechnik. Ein Luftreiniger zusätzlich zum Querlüften oder Stoßlüften sorgt dafür, dass bis zu 99,95% der im Raum befindlichen Aerosole, Schadstoffe und Allergene aus der Luft herausgefiltert werden.
Luftreiniger filtern bis zu 99,95% der im Raum befindlichen Aerosole, Schadstoffe und Allergene aus der Luft heraus.
Prinzipiell empfiehlt das Umweltbundesamt in Corona-Zeiten ein durchschnittliches Stoßlüften zwischen zehn und 15 Minuten im Winter und zwischen 20 und 30 Minuten im Sommer. Herrschen im Winter große Temperaturschwankungen vor, können auch fünf Minuten Querlüften genügen. Vergessen Sie nicht bei Familienfeiern oder anderen Gelegenheiten, bei denen sich viele Menschen in einem Raum aufhalten, in regelmäßigen Abständen gründlich zu lüften!